Leserbrief von Pfarrer Krause

Leserbrief von Pfr. Krause zu "Allein mit dem Entschluss" von Theresa Authaler (FAS v. 8.10.17, siehe PDF-Datei unten):

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Sehr geehrte Herausgeber der FAZ, sehr geehrte Damen und Herren!

 

Der Artikel Ihrer Sonntagszeitung läßt leider nur noch wenig Verständnis für die Komplexität der Abtreibungsproblematik erkennen. Während über zwei Frauen und ihre Abtreibung breit und verständnisvoll berichtet wird, wird mit keinem Wort der doch hauptsächlich betroffenen Kinder und ihres verfassungsmäßig garantierten Lebensrechts gedacht. Sie waren völlig unschuldig, wollten leben und sind jetzt tot, ohne diese Welt auch nur einen Tag gesehen zu haben. Ca. 100.000 Kinder jedes Jahr in unserem Land, eine Großstadt wie Trier, erleiden dieses Schicksal, über das anscheinend nicht gesprochen werden darf - ein Tabu! Auch daß die Väter der Kinder, selbst wenn die Eltern verheiratet waren, keinerlei Mitspracherechte haben und die von der Mutter gewünschte Abtreibung nicht verhindern können, wird beschwiegen. Stattdessen wird unter Berufung auf eine Professorin suggestiv gefordert: "Das Recht auf den Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft müsse gesellschaftlich anerkannt, auf eine strafrechtliche Regelung müsse verzichtet werden."

Ein Arbeitsauftrag für die neue, freiheitlich-feministisch angehauchte Bundesregierung? Mit den Worten einer abgetrieben habenden Frau "plädiert" der Artikel ganz offen "für die freie Entscheidung der Frau" über Leben und Tod ihres Kindes. Soll also Art.1 GG ersatzlos gestrichen werden? Oder sind Embryonen keine Menschen? Darf denn in unserer Gesellschaft jeder jeden töten? Wo bleibt aber ohne das Leben dann die Freiheit? In welche Anarchie und Barbarei gleitet die FAS ab?

Es gab einmal eine Zeit, als die FAZ gesellschaftliche "Entwicklungen", die dem geltenden Recht widersprachen, kritisch kommentierte. Der leitende Redakteur für Innenpolitik, Dr.Friedrich Karl Fromme, wies unermüdlich auf das schreiende Unrecht hin, das den kleinsten und wehrlosesten Mitgliedern unserer Gesellschaft angetan wird. Sie sind Geschöpfe Gottes und stehen unter dem Schutz des 5.Gebots: "Du sollst nicht töten." Wer diese Dimension des letztlich religiös fundierten Rechts so verkennt und leugnet wie Frau Authaler, sollte erst die Bibel und das Grundgesetz lesen, bevor er in Ihrer geschätzten Zeitung einen Buchstaben schreibt!

 

Freundliche Grüße

Pfarrer Winfrid Krause

Vorsitzender "Bündnis Lebensrecht und Menschenwürde" in der Region Trier 

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Allein mit dem Entschluss FAS vom 8.10.17
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