Leserbrief von Pfr. Krause

Zu den Artikeln „In der Region nehmen Ärzte keine Abtreibungen mehr vor“ und „Der schwierige und lange Weg zur Abtreibung“ (TV 31.8.18): Es ist gut, daß sich der Trierische Volksfreund einer sonst meist beschwiegenen und verdrängten Thematik stellt. Die verschiedenen Situationen von Frauen, die sich in einem Schwangerschaftskonflikt befinden, wird deutlich. Aber obwohl Bernd Wientjes betont, daß eine Abtreibung „die absolute Ausnahme bleiben sollte“, tritt er suggestiv für ihre Legalisierung ein („Noch immer wird der Schwangerschaftabbruch in Deutschland nach dem Paragraph 218 des Strafgesetzbuches mit Freiheitsstrafe bedroht“). Der Leiter des Diakonischen Werkes Trier, Carsten Stumpenhorst, spricht sogar irrig vom „Recht auf Abtreibung“, die bei uns mit guten Gründen rechtswidrig ist, aber unter bestimmten Bedingungen (Beratung, 12-Wochen-Frist) straffrei bleibt. Die befragten Ärzte erinnern an den hippokratischen Eid, nach dem sie Leben retten und nicht töten sollen. Beide Artikel und alle Beteiligten äußern zwar Verständnis für ungewollt schwangere Frauen, aber keinerlei Mitgefühl für die abgetriebenen unschuldigen Kinder. Hier zeigt sich eine auch sonst leider zu beobachtende Verrohung einer zunehmend entchristlichten Gesellschaft, die unter dem Deckmantel des Feminismus dem Egoismus von Studium, Karriere und Lebensplanung frönt und die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft - ohne mit der Wimper zu zucken – opfert.

 

Pfr. Winfrid Krause, Malborn

Bündnis Lebensrecht und Menschenwürde Trier